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Nachhaltigkeit üben: Vom Smartphone bis zur App

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Die Lebensdauer von Smartphones ist kurz. Nach spätestens zwei Jahren lockt das nächste Modell, das noch mehr kann, noch schneller ist oder besser aussieht. Doch Nachhaltigkeit geht anders.

Für die einen sind Smartphones Arbeitsgeräte und Mittel zum Zweck, für andere stellen sie Statussymbole und Modeaccessoires dar. Interessante Features und modernste Technologien verleiten dazu, sich immer das neueste Modell zu kaufen. Doch abgesehen von den stetig wachsenden Leistungs- und Speichererweiterungen, Bildschirmauflösungen und der Anzahl der Kameras, gibt es in den letzten Jahren wenig echte Innovationen. Der Gerätehersteller Samsung spricht davon, dass sich Smartphones im Endstadium ihrer Entwicklung befinden. Hersteller wie Apple versuchen nun, mit neuen Oberflächen und Farben die Geräte als Modeaccessoires zu bewerben.

Bei Verbrauchern findet ein Umdenken statt Smartphones werden immer teurer. Gleichzeitig gibt es immer weniger Innovationen. Daher ist es heute problemlos möglich, die Geräte mehrere Jahre lang zu nutzen. Einen Hinweis darauf bieten die Hersteller selbst: Sie bieten neue Geräte mit der Technik von vor drei Jahren auf ihren eigenen Websites an. Und auch bei den Konsumenten und Konsumentinnen scheint langsam ein längst fälliges Umdenken stattzufinden: Viele benutzen ihre Geräte mittlerweile länger als zwei Jahre. Und das ist gut so. Denn für die Herstellung eines Smartphones werden Edelmetalle wie Gold und Silber sowie sogenannte Seltene Erden verwendet. Letztere besitzen besondere leitende Eigenschaften. Ihr Abbau ist aufwendig und es kommt gesundheitsgefährdende Chemie zum Einsatz. Eine Art Pfand einzuführen und die Updatefähigkeit der Geräte vom Gesetz her auf sieben Jahre anzuheben, wie es die Deutsche Umwelthilfe fordert, hält der Wirtschaftsverband für die digitale Schweiz (Swico) für wenig zielführend. Zwar betrage die Erstnutzung der Geräte in vielen Fällen nur zwei Jahre, die wenigsten würden jedoch im Abfall landen. Im Durchschnitt werden sie nach sechs Jahren Nutzung bei den Sammelstellen abgegeben.

Nachhaltig dank Apps. Smartphones selbst mögen nicht nachhaltig sein, aber sie verfügen mit Hilfe ihrer Apps über die Fähigkeit, ihre Nutzer und Nutzerinnen nachhaltiger und gesünder zu machen. So lassen sich beispielsweise Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und Kosmetikartikeln nachschauen, Bäume auf Knopfdruck pflanzen, Trinkbrunnen in der Nähe ausfindig machen oder Lebensmittel vor Food-Waste schützen. Eine kleine Liste nachhaltiger Apps:

Codecheck oder Barcoo sind Apps zum Überprüfen der Inhaltsstoffe von Produkten. Mit ihrer Hilfe lässt sich schnell erfahren, wie viel Zucker, Fett oder andere Inhaltsstoffe in einem Produkt stecken. Codecheck verrät Nutzern auch Hintergrundinformationen zu wenig bekannten Zutaten oder warnt vor Stoffen, die aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen vermieden werden sollten. Barcoo bietet Nutzern einen zusätzlichen Preisvergleich und Angebote zu den gescannten Produkten.

Refill zeigt Standorte von Wasserbrunnen in der Umgebung, an denen sich kostenloses Trinkwasser zapfen lässt.

Too good to go bekämpft Food-Waste. Die App zeigt registrierte Restaurants, Take-Aways oder Lebensmittelläden in der Nähe an, die das übrig gebliebene Essen günstig verkaufen.

Mit Ecosia lassen sich Bäume pflanzen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Es ist eine Suchmaschine wie Google, welche mindestens 80 Prozent des Gewinns an ein Aufforstungsprojekt in Burkina Faso spendet. So konnten schon über vier Millionen Bäume gepflanzt werden.

Der eigene CO2-Fussabdruck kann mit Oroeco genau analysiert und verbessert werden.

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John-Miles Gerst
holiframes.ch
 unterstützt Unternehmen in den Bereichen Kommunikation, Design und Social Media.